Samstag, 24. Januar 2015

Schäfler & Chalberer

Gastbeitrag von "J."

Am Freitagabend telefonierten wir (Simon und J.) und diskutierten eifrig hin und her – denn aufgrund der Wetterverhältnisse war es sehr schwierig eine Entscheidung zu treffen.

Uns war aufgefallen, dass wir diese Saison noch gar nicht auf unserem "Hausberg" dem Schaefler (1924m) waren. Da sich das Wetter nicht von der schönsten Seite präsentierte, war uns eine Tour in altbekannten Gefilden gerade recht. Also soll es unser „Hausberg“ werden - für 2015 eine Premiere ☺
Aufgrund der „etwas“ glatten Straßenverhältnisse waren wir später als gewohnt, um 20 vor 8 Uhr, am Ausgangspunkt der Tour, in Schwende angekommen.
Nachdem wir die Ausrüstung parat hatten, starteten wir bei einem diffusen Nebel-Wolken-Mix, der sich so den ganzen Tag halten sollte, um Punkt 8 Uhr mit dem Geläut der Dorfkirche in die ersten Meter der Tour. Während der Skiclub Appenzell noch sein morgendliches Renntraining durchführte, zwängten wir uns zwischen „Stangenwald“ und Pistenrand unfassbar steil empor um nach 10 Minuten dem Skitrubel den Rücken kehren zu können.
Ab diesem Zeitpunkt waren wir alleine unterwegs, und das sollte sich heute auch nicht mehr ändern. Nach kurzer Querung folgten wir der Talabfahrt bergauf und machten schon die ersten Steine in der Schneeunterlage aus. Eins war klar, der untere Teil würde heute in der Abfahrt lediglich der Pflichtteil werden.
Nachdem wir im oberen Teil des Skigebiets „Ebenalp“ ankamen, peilten wir direkt die Skihütte des Skiclub Appenzell an. Hier machten wir -  wie immer - Pause und stärkten uns ein wenig.
Skihütte des SC Appenzell
Es  hatte nun schon eine ganze Woche nicht mehr geschneit, daher waren wir sehr gespannt auf die aktuellen Verhältnisse am Chalberen. Die Sicht war gelinde gesagt Bescheiden – und  wurde im Tagesverlauf auch nicht besser.
Wir ließen es uns nicht nehmen und gingen trotz der widrigen Verhältnisse mit den Ski an den Füßen über den „Appenzeller Biancograt“ bis zum Berggasthaus Schäfler (1924m). Von hier waren es dann noch 3 Minuten per pedes zum eigentlich Hauptgipfel. Die Aussicht entschädigte nicht, was zu erwarten war ☺
Zum Verrgleich im Sommer
Nach erneuter Stärkung und Ruhephase am geschlossenen Berggasthaus machten wir uns für die Abfahrt fertig. Dazu mussten wir natürlich noch die Schönwetter-Linse gegen die Schlechtwetter-Linse unserer Skibrillen austauschen. Optimismus reicht eben nicht immer um Einfluss auf das Wetter zu haben ☺
Wir freuten uns in der Abfahrt schon auf das Stück „Chalberen-Rücken“ - welches mal wieder das Highlight des Tages war. Bei der Hütte vom Skiclub Appenzell am Fuße des Chalberen angekommen, entschieden wir uns nochmal anzufellen und dem Chalberen einen weiteren Besuch abzustatten - Weils so scheee war ☺
Die Rucksäcke ließen wir an der Skihütte zurück, so erreichten wir ganz unbeschwert nach 25 Minuten den Einstieg zum Chalberen, also schnell abgefellt und rein in das Vergnügen. Euphorisch wie wir waren, wollten wir den Chalberen-Rücken noch ein wenig weiter erforschen als wir es bisher getan haben. Also fuhren wir weiter als gewohnt den langen Rücken ab, in der Hoffnung später auch noch zur Skiclubhütte zurückqueren zu können, an der auch noch unsere Rucksäcke lagen. Allerdings war nach unfassbar geilen Powderturns recht schnell "Ende Gelände" und wir mussten wieder anfellen um zu unserer ursprünglichen Route zurück zu gelangen.
Danach pausierten wir nochmals ein wenig, um konzentriert die restliche Strecke unter die Planken zu nehmen. Die Abfahrt erfolgte auf der bestens präparierten Piste, welche uns so Spaß gemacht hat, dass wir uns beim Liftboy nach einem Gratis-Transport erkundigten. Dieser nickte nur und meinte „einmal geht schon“ und so durften wir nochmal 250hm mit dem Lift machen und die top Pistenverhältnisse genießen, bevor es an die (wegen Schneemangel) gesperrte Talabfahrt ging. Auch diesen Teil absolvierten letztendlich mit Bravour, so dass wir glücklich und erschöpft nach 8 1/2 Stunden den Parkplatz erreichten. Die Anstrengung machte sich nun doch bemerkbar und die heiße Badewanne wurde im Kopf immer realer ☺
Das Wetter war durchgehend bewölkt und/oder neblig, zwischendurch schneite es sogar immer mal wieder ein wenig, aber aufgrund des schlechten Wetters, waren wir wohl die Einzigen die an diesem Tag dem Schäfler einen Besuch abstatteten.
GPS-Auswertung: 16.7km // 8:30h // 1490hm (1740-250)

Fazit: Das Wetter war suboptimal, dafür ganz alleine an einem sonst eher hoch frequentierten Gipfel unterwegs zu sein macht Spaß. Beweis geliefert das am Chalberen immer Pulver ist – auch nach über 1 Woche ohne ordentlichen Schneefall ☺

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