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Zu erst einmal möchte ich den Begriff "Alpsteinbike Hoch2" genauer definieren: Beim Alpsteinbike handelt es sich um eine sehr ausgiebige und konditionell anspruchsvolle Biketour rund um den Alpstein, welche ich bereits 2013 und 2014 gefahren bin. Seit 2014 gibt es neben der Kategorie MTB auch eine Rennrad-Strecke (Straßenrad). Man muss nicht besonders kreativ sondern vielmehr verrückt sein, um auf die Idee zu kommen, beide Disziplinen zu absolvieren. Am ersten Tag Rennrad, am zweiten Tag MTB. Das war der Plan...
SAMSTAG, 26.09.2015
Mit großer Motivation aber relativ überschaubarem Trainingsstand fuhren Anne und ich heute früh ins Rheintal zum Checkpoint Rüthi. Auch die letzten Jahre bin ich von hier aus gestartet. Das liegt unter anderem am Streckenprofil, aber auch an der exzellenten Organisation durch die vielen Freiwilligen unter anderem dem Tennicsclub Rüthi.
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Nun wurde es knackig. Hoch zur Schwägalp, wo vieles im Wiegetritt gefahren werden musste. Hinzu kamen die Kälte und auch die ersten Ermüdungserscheinungen. Mit der "Zuckerbrot und Peitsche"-Taktik kamen wir gut voran. Kämpfen, kämpfen. Pause. Kämpfen, kämpfen. Pause.
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Trotz der Tatsache, dass mit dem RR ein paar Kilometer mehr zurückgelegt werden müssen, ist es im Nachhinein die deutlich einfachere Runde. So war es ein Genuss mit gutem Tritt ins Toggenburg zu fahren. Von Stein bis Wildhaus Schönenboden mussten wir nochmals etwa 250 Höhenmeter strampeln. Doch ab hier wandelte sich der anfängliche Respekt in eine Vorfreude auf die letzten Kilometer.
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Zugegeben war der RR-Alpsteinbike nicht vergleichbar mit dem MTB-Alpsteinbike von 2014. Dennoch ist es eine nicht zu unterschätzende sportliche Leistung. Hierzu möchte ich Anne gratulieren. Mit den wenigen Trainingskilometern und dem nicht ideal übersetzten Bike hat sie eine wahnsinnige Leistung absolviert! Ihr Ziel war es "Einmal im Leben den Alpsteinbike mit dem MTB und einmal mit dem RR zu meistern". Glückwunsch! Ziel erreicht.
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GPS-Auswertung: 6:25 h // 105 km // 1960 hm
SONNTAG, 27.09.2015
Es muss nicht beschönigt werden, dass sich die Beine nach dem eben beschriebenen Vortag schwer anfühlen. Die ersten Schritte waren unrund, doch für Mitleid bin ich heute nicht aufgestanden. Also Sachen packen und los. Unser neuer Golf kennt bereits den Weg ins Industriegebiet von Rüthi. Während Anne heute zu Hause blieb, schloss sich J. der Reise an. Als Nicht-Biker hatte er die Bergschuhe eingepackt und ebenfalls eine sehenswerte Runde geplant.
Die Worte und Blicke des OKs in Rüthi waren witzig: "Du schon wieder?" =) Ja, aber heute mit dem MTB! Jedoch mit einer ganz anderen, sportlichen Einstellung. Gestern war einfahren - heute gilt es!
Das Wetter war nicht so gut wie am Vortag: Kalt, neblig und feucht. Bereits vor 8:00 Uhr startete ich vermutlich unter den ersten 5. Bikern ab Checkpoint Rüthi. Eher nebenbei fiel mir ein Biker mit gelber Regenjacke auf. Ihn sollte ich später noch kennenlernen...
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Immer wieder sah ich den Biker in der gelben Regenjacke. Mit relativ normalem Bike und Ausrüstung machte er einen sehr bodenständigen Eindruck. Er startete ebenfalls solo und traf unterwegs immer wieder auf die gleichen Gruppen. Relativ typisch beim Alpsteinbike, da viele am Limit ihrer konditionellen Fähigkeiten unterwegs sind. Unterdessen führte uns die Strecke steil bergauf an den Risipass. Hier befindet sich die einzige, kurze Tragepassage. Im letzten Jahr die Schlüsselstelle der Motivation. Hier oben entscheidet sich vieles. Angekommen am (fast) höchsten Punkt des Tages war die Sicht gleich Null.
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Nach wenigen Metern auf der Abfahrt stürzte der Herr in grün und war danach deutlich verunsichert. Kein guter Start in die Abfahrt. Umso größer der Respekt für seine weitere Leistung, insbesondere seine Stärke im Bergauf.
Mit Dani entwickelten sich nette Gespräche. Ein super Kerl mit guter Grundeinstellung hinsichtlich Politik, Natur, Wirtschaft etc. Vor 1 Stunde kannten wir uns noch nicht einmal =)
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Der Anstieg hoch an den Schönenbodensee war hart. Hier hilft nur durchhalten. Am Checkpoint angekommen waren die Akkus leer. Die vielen Biberli, Bananen, Gels und Riegel schmeckten nicht mehr. Und die letzte Etappe ist nicht zu unterschätzen. Ein durchgehendes Auf und Ab. Selten musste ich so ans Limit gehen. Gut, dass ich solo unterwegs war und damit keine Verpflichtungen eingegangen bin. So blöd es klingt war ich mir nun "selbst am nächsten".
Als letztes Highlight folgten die beiden weiten Waldabfahrten zurück ins Rheintal. Doch aufgepasst: Die Konzentration ließ spürbar nach. Trotz GPS und guter Wegbeschilderung fuhren Dani und ich an manchen Abzweigungen vorbei. Es fehlte nur noch eine Fata Morgana am Horizont =)
Bei einem netten Gespräch fuhren wir durch das Rheintal zurück nach Rüthi. Hier überholte uns ein sehr sportlicher Biker. Vermutlich war es der einzige, der heute vor uns in Rüthi eintraf!
Herzlich wurden wir empfangen. Das OK war wieder sehr freundlich und zuvorkommend. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben. Mit der letzten Kraft hob ich mein Bike zurück auf den Dachträger. Jetzt kam auch J. von seiner Wanderung zurück und gratulierte. Seine heutige Leistung war auch nicht ohne.
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FAZIT: Unzählige Kilometer habe ich in diesem Jahr auf meinen Bikes zurückgelegt. Nicht selten dachte ich dabei an den anstehenden Alpsteinbike. Umso größer ist nun die Freude aber auch der Stolz über das Erreichen des Ziels. An das potentielle Scheitern möchte ich keine Gedanken verlieren. Was bleibt ist die Frage, wie es im nächsten Jahr ablaufen wird. Will ich mir das nochmals antun? Kann und will ich den Wahnsinn gar steigern? Diese Fragen bleiben erst einmal unbeantwortet.
Die letzten MTB-Runden im Herbstlaub zeigen, dass Mountainbiken ohne Leistungsdruck mindestens genauso schön ist. Und schon bald kommen die ersten Skitage. Die Bikes dürfen sich jetzt mal erholen. Nur das RR muss noch ein paar mal auf den Rollentrainer =)
"Sie sind an Ihrem Ziel angekommen"!
Grosser Respekt Brudingo!!!
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