Mittels der BaseCamp-Software planten wir am Vorabend unsere Tour. Die meisten Streckenabschnitte waren uns bekannt, doch gab es viele Fragen: Laufen wir im oder gegen den Uhrzeigersinn? Wo übernachten wir? Besuchen wir den Hohen Kasten? Nehmen wir auch Schafsberg und Moor mit? Und so weiter.
Nachdem die Planung abgeschlossen und die wichtigsten Dinge in den Rucksack verstaut waren, war es bereits 1:00 Uhr Nachts. Um 7:00 Uhr wollten wir uns auf den Weg nach Schwende machen... Nach der kurzen Nacht begann der Morgen sehr chaotisch. Der Geldautomat bezweifelte meine Liquidität und gab mir keinen Cent. So mussten wir die letzten Euros zusammenkratzen und fuhren mit deutlicher Verspätung in´s Appenzell.
Als Übernachtungsoption hofften wir auf die Zwinglipasshütte. Die Reservierung wollten wir auf der Hinfahrt per Handy erledigen, doch die Hütte war schon restlos ausgebucht. Auf dem Rotsteinpass haben wir leider niemanden erreicht. Alle anderen Hütten lagen nicht auf unserer Route. Angekommen am Parkplatz in Schwende beschlossen wir spontan, die Route umzudrehen und vorerst ohne Reservierung loszuflaufen. Es war bereits 9:30 Uhr.
Kamor links. Hoher Kasten mittig. |
Der erste Abschnitt führte uns von Schwende (838m) ins benachbarte Brüslisau (922m). Von dort ging es in hohem Tempo auf den Kamor (1751m). Nach nicht einmal 2 Stunden standen wir auf dem Kamor-Gipfel. Nun konnten wir uns ein genaueres Bild von der weiteren Tour machen. Natürlich bleiben dabei keine Zweifel aus, wenn man so tief in den Alpstein blickt.
AlpsteinPanorama |
Kurze Alpsteinkunde: Blick vom Hohen Kasten auf die weitere Tour. Links oberhalb des Sämtisersees die Stauberenkanzel. Dahinter Mutschen und Kreuzberge. Etwa mittig der Altmann. Rechts hinten der Säntis sowie die nördliche Alpsteinkette mit Schäfler etc. Mittig die Alp Sigel, dahinter Marwees. |
Blick vom Stauberen-Grat ins Rheintal. Links hinten das Sarganserland. Rechts die Alvierkette. |
Im Schattenfeld unterhalb des Wanderwegs machten wir unsere Mittagspause |
Der Blick zurück zeigt Kamor, Kasten und Stauberen |
Auf dem Rücken des Mutschen |
Die Verbindung von Mutschen zum Chreialppass hatte ich mir kürzer vorgestellt. Tatsächlich war es aber ein gutes Stück bis an den Fuße des Altmann. Aufgrund der Erschöpfung legten wir immer mehr Pausen ein. Auch die Hitze machte uns deutlich zu schaffen.
Aus der Vergangenheit hatte ich den Aufstieg zum Altmannsattel als "zäh" in Erinnerung. So war es nun auch. Wir quälten uns von Meter zu Meter über den serpentinenartigen Südhang.
Angekommen im Altmannsattel auf 2334m haben wir den höchsten Punkt des Tages erreicht. Ab hier war der Rotsteinpass schon fast zu sehen. Die letzten 20 Minuten führte uns ein steiler Abstieg zum heutigen Tagesziel. Angekommen!
Rotsteinpass im Abendlicht. Links daneben der Altmann (2435m). |
Säntis im Abendlicht. Davor der abenteuerliche Lysengrat. |
Bereits gegen 5:00 Uhr sind wir aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu erleben:
Auch der höchste Gipfel des Alpstein glüht in der Morgensonne. Vom Rotsteinpass aus ist der Säntis (2502m) in etwa einer Stunde zu erreichen.
Frühstück gab es erst ab 7:00 Uhr. So hatten wir genug Zeit, um vorab unsere Sachen zu packen und uns für den Tag zu rüsten. Nach der kurzen und spärlichen Mahlzeit konnten wir die Hütte bereits gegen 7:30 Uhr als erstes verlassen.
Blick zurück auf Rotsteinpass und Altmann |
Kurze Photopause: Links die Churfirsten. Rechts, versteckt: der J. |
Gegen 8:30 Uhr standen wir auf dem unschönen Säntisgipfel. Am beeindruckendsten war heute die leere Wartehalle - So haben wir das noch nie gesehen =)
Berggasthaus Alter Säntis. Täuschend nah auch der Seealpsee. |
Blick zurück auf Altmann und Lysengrat |
Betrachtet man die gesamte Tour, befanden wir uns ab jetzt auf dem Rückweg. Es folgte ein Abstecher auf den Girenspitz (2448m). Trotz der vielen Alpstein-Touren war ich bislang nie auf diesem Zipfel.
Girenspitz
|
Ab dem Girenspitz sieht der Rückweg relativ überschaubar aus. Da wir aber nicht den Grat (links) sondern den Wanderweg wählten, mussten wir bis zu den Schneefeldern runter, um vom dort aus wieder aufzusteigen =)
Öhrligrub |
Altenalp Türm und Lötzisalpsattel (1900m) |
Es war noch weit und es wurde noch anstrengend. Doch war der Rückweg absehbar. Ohne lange Pausen und mit zügigem Schritt kamen wir gut voran.
Oben Schäfler (1925m). Mittig Altenalp. Unten Seealpsee. |
Die letzten Höhenmeter =) |
Blick auf die zurückgelegten Meter an Tag 2 |
Letztes Bild: Auf dem Zisler, unterhalb des Berggasthauses Schäfler |
Im Tal (838m) war es wahnsinnig heiß. Mit Sicherheit über 30°C. Überall waren die Bauern am Grasen. Appenzell live: Tourismus gepaart mit Landwirtschaft und Tradition. Zurück am Parkplatz in Schwende, packte J. zwei Gösser Naturradler aus. Wir zogen direkt weiter an den Gebirgsbach, wo wir unsere Fußsohlen kühlten und das kalte Frischgetränk genossen.
GPS-Auswertung Tag 1: 24.7 km // 2377 hm // 8:53 h
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....super Tour..... unglaubliche Leistung........tolle Bilder!
AntwortenLöschenIhr Zwei seid Spitze! Echt!