Aufgrund des durchwachsenen Wetters mussten Simon und ich die geplante Hochtour im Wallis absagen. Als Alternative ging es mal wieder in den Alpstein. So standen heute die Freiheit und der Hundstein auf dem Programm.
 |
Hundstein und Freiheit in der Bildmitte |
Erst gegen 10:00 Uhr liefen wir in Brülisau (922m) los. Auf direktem Wege ging es über den Pfannenstil und das Plattenbödeli steil aufwärts an den Sämtisersee. Ab hier hatten wir das Tagesziel bereits vor Augen und kamen diesem schnell näher. Obwohl heute wohl das beste Wetter der ganzen Woche herrschte, war der Alpstein beinahe menschenleer. Wir genossen das Wandern über die große Hochebene bevor es wieder steiler aufwärts ging.
 |
Blick zurück auf die weitläufige Ebene des Appenzeller Sämtis |
 |
Links Hundstein und Freiheit. Rechts die Dreifaltigkeit |
Auf dem Weg zum Winderalpsattel (1856m) kam uns dann erstmals ein Helikopter entgegen. Fast den ganzen Tag konnten wir ihn dann fliegen sehen. Es scheint, als hätten sich die vielen Hütten im Alpstein zusammengeschlossen und den Heli gemietet, sodass die Versorgungsflüge wirtschaftlich rentabel werden.
 |
Der Helikopter zieht die Blicke der Kühe an sich =) |
 |
Schönes Wandern in Richtung Winderalpsattel. Links bäumen sich bereits die heutigen Gipfel auf. |
 |
Gleiche Stelle wie beim vorherigen Bild, nur um 90° nach links gedreht. |
Angekommen auf dem Winderalpsattel legten wir eine erste Pause ein. Der Aufstieg bisher war doch kräftezehrender als erwartet. Außerdem bietet der Sattel eine geniale Aussicht auf große Teile des Alpsteins.
Nun aber ging es "an´s Eingemachte":
Auf weiß-blauem Pfad stiegen wir in Richtung Hundstein und Freiheit. Eine tolle und eindrückliche Route erwartete uns. Ohne große Schwierigkeiten, aber mit großem Respekt kamen wir gut voran. Ein paar Kletterkenntnisse hätten unsere Fortbewegungsweise sicher eleganter aussehen lassen =)
 |
Der Weg ergibt sich von selbst. Bei genauem Hinsehen erkennt man auch die weiß-blauen Markierungen. |
 |
Die Helme sind nicht zwingend notwendig aber empfehlenswert. |
Während der offizielle Pfad auf den Hundstein nach etwa 2/3 des Weges nach links abweicht, ging es für uns erstmal weiter durch die Rinne nach oben. So erreichten wir bald den Gipfel der Freiheit (2140m) Einen wunderschönen und erstaunlich großen Gipfel. Empfehlenswert aber nur für Personen ohne Höhenangst und einem gewissen Maß an Erfahrung bzw. Kletterskills. Für mich war es der bisher eindrücklichste Aufstieg auf einen Gipfel.
 |
Blick von der Freiheit auf den benachbarten Hundstein-Gipfel.
Den Vorgipfel links haben wir auch "mitgenommen". |
 |
Tiefblick auf den Rot Turm (2002m)? |
 |
Die Freiheitstürme und der Fählenschafberg als Verlängerung zum Altmann |
Nun mussten wir wieder ein Stück durch die Rinne absteigen, um zurück auf den weiß-blauen Bergweg zu gelangen. Der viele Regen der Vortage machte es uns nicht einfach, doch konzentriert kamen wir wieder heile von der Freiheit herab. Nun führte uns ein "Trampelpfad" bis auf den Hundstein. Von hier aus schauten wir zurück auf das bisher geschaffte und genossen die dadurch aufkommende Erleichterung =)
Nach einem Gipfelbucheintrag und einem Vesper ging es auf der anderen Seite der beiden heutigen Gipfel wieder abwärts in Richtung Fälensee.
 |
Kaum zu glauben, dass wir an dieser Wand direkt nach oben "geklettert" sind.
Den linkesten Gipfel erreichten wir über die Rückseite des Berges. |
Angekommen am Fälensee machten wir nochmals eine Pause am Berggasthaus Bollenwees (1470m), wo wir uns ein Appenzeller Zitronen-Panache gönnten, bevor wir uns auf den Rückweg nach Brülisau aufmachten.
 |
Postkarten-Panorama-Deluxe |
 |
Blick zurück in den wilden Alpstein, wo wir gerade herkamen. |
Die letzten 500 Höhenmeter sind wirklich kein Genuss. Der Begriff "steil" wäre untertrieben. Da hilft nur joggen statt gehen. So kamen wir zügig am Pfannenstil an und konnten die letzten 800 Meter auf ebenem Boden bis an die Kirche in Brülisau "auslaufen".
GPS-Auswertung: 21,4 km // 1410 hm // 7:57 h
Fazit: Eine beeindruckende Bergtour mit klettertechnischen Höhepunkten. Gemeinsam mit Simon aber kein Problem. Zudem wurden wir durch das durchgehend gute Wetter unterstützt, welches uns einen eindrücklichen und menschenleeren Alpstein präsentierte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen