Ich hatte bereits eine Vorahnung: Solo-Skitour - unter der Woche - bei viel Neuschnee... Das könnte anstrengend werden!
Startpunkt war abermals der Parkplatz an der Selunbahn in Starkenbach (891m). Dort angekommen machte sich ein kleines Grinsen in meinem Gesicht breit. Es war bereits ein anderes Auto auf dem Parklatz und es führte eine frische Ski-Spur in Richtung Churfirsten. Womöglich habe ich Glück und kann dem "gemachten Weg" folgen.
Erstmals konnte ich heute meine K2 Coomback als Tourenski nutzen. Zwar hatte ich die Ski bereits "on-piste" gefahren, jedoch habe ich sie noch nicht im Aufstiegs-Modus getestet.
Los ging´s dann gegen 8:30 Uhr, doch zuvor schoss ich noch ein Foto von meinem "Lieblingsberg".
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Der Wildhuser Schafberg - fotografiert von Starkenbach |

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Blick auf den Alpstein |
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Bergstation der Selunbahn |
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Über dem Frümsel geht die Sonne auf - Rechts davon der Selun |
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Pause! |
Bereits vom Strichboden aus konnte ich erkennen, dass es am Rücken stark windet und sich "Windfahnen" in Richtung Osten bilden. Diese ergeben auch die großen Wechten, welche der Selun bei viel Schnee aufweist.
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Der Selun - angestrahlt von der Sonne, gestreichelt vom West-Wind |
In etwa der Hälfte des Bergrückens war ich mit meinen Kräften und meiner Motivation so ziemlich am Ende. Gut, dass ich alleine unterwegs war. Sonst hätte ich womöglich angefangen zu heulen und um Mitleid zu betteln =)
Im Kopf berechnete ich kurz die restlichen Höhenmeter, verglich sie mit den bereits absolvierten und schöpfte Kraft für den restlichen Anstieg. Zudem motivierte mich die Vorfreude auf den Ausblick!
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Die Nachbarn - Wart / Schären / Nägeliberg |
Der Ausblick war gigantisch: Bestes Wetter. Sicht auf Walensee, Flumserberge, Tödi, Glärnisch, Alpstein etc. Doch beim Blick auf die Aufstiegsspur erkannte ich noch etwas: eine Gruppe von 3 Personen war ebenfalls auf dem Weg in Richtung Gipfel...


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Links: Gipfelkamm Selun. Mitte: Frümsel/Brisi. Rechts: Selun-Ostgipfel |
Doch im unteren, flacheren Teil gab es wieder mehr Schnee. Hier kam ich auch an den anderen Gipfelstürmern vorbei. Bis zum Strichboden, sah ich etwa 8 andere Töurler und eine Schneeschuhgängerin.
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Links: Abfahrtsspur. Rechts: (abgeblasene) Aufstiegsspur |
Zeit für die Mittagspause am Strichboden. Gut, dass sich im Rucksack noch ein Riegel und was zu trinken befanden. Mindesten 30 Minuten genoss ich die Sonne, die Windstille und das Leben. Dann erst zog ich mir meine Skischuhe wieder an, die ich aufgrund der Taubheit abgelegt hatte. Für dieses lästige Problem sollte ich wohl auch zeitnah nach einer Lösung suchen...
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Geht doch! |
Teils steil, teils "baumig", teils unfahrbar. Aber 100% Action!
Der Aufstieg nahm dabei 4:20h in Anspruch. Bei guten Verhältnissen habe ich das auch schon in unter 3h geschafft... Aber das Erlebnis war einzigartig. Ganz alleine am ansonsten so überlaufenen Selun. Das war was!
GPS-Auswertung
5:30h // 11,8 km // 1291 hm
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